Community-Building in der Genossenschaft
Neue Mitglieder gewinnen, in Entscheidungen einbeziehen und zur Mitwirkung animieren
Mit jedem neuen Mitglied wächst nicht nur das Eigenkapital einer Genossenschaft – es ergeben sich auch völlig neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit untereinander. Daher ist es wichtig, Mitgliedern vor und nach dem Beitritt die Vorzüge des gemeinschaftlichen Wirtschaftens näherzubringen und sie zur aktiven Beteiligung zu animieren.
Effektive Mitgliederkommunikation
Die Co-Working-Genossenschaft Neues Amt Altona eG baut bei der Kommunikation mit ihren Mitgliedern auf drei Grundpfeilern auf:
- Persönliches Kennenlernen
- Onboarding mit Grundlagenvermittlung
- Direkter Kontakt zu Ansprechpartner*innen
Für den Austausch mit potenziellen und bestehenden Mitgliedern verwendet das Neue Amt verschiedene Kanäle, hier aufgelistet nach zunehmendem Partizipationsgrad:
- Social Media
- Info-Mails (aufgeteilt in interne und externe Kommunikation)
- Slack
- (Online-)Workshops
- Virtuelle Entscheidungsplattform adhocracy+
- Ordentliche und außerordentliche Generalversammlungen (wahlweise vor Ort, virtuell oder gestreckt)
Positives Storytelling
The Generation Forest hat sich die Aufforstung von Generationenwäldern in Panama zur Aufgabe gemacht. Dafür benötigt die Genossenschaft möglichst viele Mitglieder, die in das Projekt investieren und später auch eine Rendite aus dem Projekt beziehen.
Der Schlüssel ist positives emotionales Storytelling: Über Kanäle wie Instagram und YouTube wird Interessenten bildhaft vor Augen geführt, welche Möglichkeiten durch die Investition in den Wald geschaffen werden. Doch auch Zahlen spielen eine wichtige Rolle: Dank einer robusten Datengrundlage und fortlaufender Verifizierung kann die Genossenschaft klar nachweisen, welchen Impact sie in den fünf wichtigsten Bereichen erzielt:
- CO2-Speicherung
- Schaffung von Lebensraum für Flora und Fauna
- Einbindung der lokalen Bevölkerung
- Stabilisierung des regionalen Wasserhaushalts
- Regeneration der Böden
Dass der digitale Beitritt in eine Genossenschaft in Deutschland weiterhin nur über Umwege möglich ist, beschäftigt auch The Generation Forest. Daher bieten sie ihren Mitglieder zwei Möglichkeiten: Die digitale Unterschrift via Video-Verifikation oder die postalische Zusendung des Beitrittsformulars samt frankiertem Rückumschlag. Auch anderweitig versucht die Genossenschaft die Hürden für neue Mitglieder so niedrig wie möglich zu gestalten: Anteile können in Raten bezahlt werden und bei jedem Schritt gibt es feste Ansprechpartner*innen, die bei Fragen zur Seite stehen.
Nach dem Beitritt erwarten die Mitglieder monatliche Forest Talks, regelmäßige Impact Reports, ein Mitgliederkonto, ein Botschafterprogramm und Besuche der Aufforstungsprojekte in Panama. So wird die Wirkung der eigenen Investition buchstäblich greifbar.
Synergien unter den Mitgliedern freisetzen
Bei der Bürgerwerke eG handelt es sich um eine Dachgenossenschaft – ihre Mitglieder sind keine Privatpersonen, sondern Unternehmen.
Ziel ist es, die Bemühungen regionaler Bürgerenergie-Gemeinschaften (BEG) zu bündeln. Der von Verbraucher*innen produzierte Strom hat folgende Vorteile:
✔ Die Wertschöpfung entsteht dort, wo die Energie produziert wird.
✔ Entscheidungen werden dort getroffen, wo die Anlagen gebaut werden.
✔ Die Akzeptanz für die Energiewende wird durch Teilnahme gesteigert.
120 Mitgliedsgenossenschaften repräsentieren derzeit bei der Dachgenossenschaft rund 50.000 Bürger*innen. Dabei liegt der Fokus weniger auf der absoluten Zahl an Mitgliedern, sondern vielmehr auf deren aktiver Mitwirkung bei den Bürgerwerken.
Interessierte Unternehmen landen daher auf Anfrage zunächst auf einer Warteliste. Vierteljährlich finden Infoveranstaltungen statt, in denen ihnen eine klare Erwartungshaltung vermittelt wird. Wer den nächsten Schritt geht, erhält für die eigenen Mitglieder ein aktives Onboarding inklusive feierlicher Begrüßung und Schulungsangeboten sowie der Einrichtung des Bürgerwerke-Stromtarifs.
Alle ein bis zwei Monate können Mitglieder online an einer sogenannten Bürger.Werk.Statt teilnehmen, um untereinander Wissen auszutauschen. Zudem bieten die Genossenschaften untereinander Netzwerkdienstleistungen an, bei deren administrativen Aufgaben sie von den Bürgerwerken Unterstützung erhalten.
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